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Musikepochen – vom Mittelalter zur Moderne

Musikepochen – vom Mittelalter zur Moderne:


Musikepochen - vom Mittelalter zur Moderne

 

Epochen:


In der Musik kann man folgende wichtige Epochen unterscheiden:

Mittelalter (Gregorianik und Minnesang) ca. 900 bis 1300 n.Chr.

Renaissancemusik ca. 1430 bis 1600 n. Chr.

Barockmusik ca. 1600 bis 1750 n. Chr.

Klassik ca. 1760 – 1820 n. Chr.

Romantik ca. 1820 bis 1890 n. Chr.

Moderne ab ca. 1900 n. Chr. 
 

Mittelalter:


Gregorianik (900 – 1100 n. Chr.): Gregorianische Gesänge sind liturgische und einstimmige Gesänge der katholischen Kirche, welche aus kleinen Tonintervallen bestehen.

Diese Gesänge werden in einem verhältnismäßig ruhigen, getragenen Tempo vorgetragen.

Im Mittelalter war der Choral funktionaler Bestandteil der Liturgie von Messe und Offizium (Stundengebet).

Minnesang (1100 – 1300 n. Chr.): Mit Minnesang wird die ritterlich-adelige Liebeslyrik bezeichnet.

Beim höfischen Fest war der Minnesang ein zentraler Bestandteil und wurde oft als Wettstreit ausgetragen.

Ihr bekanntester Vertreter war Walther von der Vogelweide.

Man unterscheidet hier auch zwischen der hohen Minne (die unerreichbare Liebe) und der niederen Minne (werben um eine Frau).

 

Renaissancemusik:


Die Renaissancemusik wird in die Zeit zwischen 1430 und 1600 n. Chr. eingeordnet.

Renaissance bedeutet Wiedergeburt und kommt aus dem Französischen.

Man beschäftige sich sehr mit der Antike und daraus entwickelt sich die Oper.

Hier steht der Mensch im Mittelpunkt (im Gegensatz zur Gregorianik – Musik dient der Verehrung von Gott), deshalb verwundert es nicht, dass hier der Sologesang entwickelt wurde.

Die Musik hatte jetzt zentrale menschliche Affekte (Liebe, Trauer, Glück, etc.) im Mittelpunkt.

Bestimmend für die Renaissance ist auch die Erfindung des Notendrucks durch Petrucci.

Das gebräuchlichste Hausinstrument der Zeit ist die Laute.

Auch die Einteilung der Stimmlagen für Frauen (Sopran – hoch, Alt – tief) und für Männer (Tenor – hoch, Bass – tief) ist abgeschlossen.

 

Barockmusik:


Mit der Barockmusik wird die musikhistorische Epoche von 1600 – 1750 n. Chr.  bezeichnet.

Während Pest, Hunger und der Dreißigjährige Krieg das Alltagsleben prägen, ist die Barockmusik durch die Abwendung von der Realität gekennzeichnet.

Auf Fürstenhöfen (Absolutismus) wurden damals vor allem italienische Komponisten gespielt.

Während des Barocks emanzipierte sich die früher eng an den Gesang gekoppelte Instrumentalmusik.

Im Concerto Prinzip wirken gegensätzliche Stimmen (vokal wie instrumental) im musikalischen Wettstreit zusammen.

Das Orchester ist jetzt auf Streichinstrumenten aufgebaut und ist im Gegensatz zur Renaissancemusik hinsichtlich der Zusammensetzung standardisiert.

Im Spätbarock war vor allem der italienische Komponist Antonio Vivaldi (1678 – 1741) sehr populär.

 

Klassik:


Mit der Klassik bezeichnet man die musikhistorische Epoche, welche zwischen 1760 und 1820 n. Chr. ihre Höhepunkte hatte.

Hauptvertreter sind Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven und Joseph Haydn.

Diese drei wurden auch Wiener Klassiker genannt, da sie einen Großteil ihrer Werke in Wien geschrieben haben.

Beeinflusst von den Idealen der französischen Revolution lässt Wolfgang Amadeus Mozart seine Opernsänger auch auf deutsch singen, damit jeder Bürger die Opern jetzt verstehen kann.

Komponisten wie Joseph Haydn konnten jetzt Opern für richtig großes Symphonieorchester (Flöten, Oboen, Klarinetten, Trompeten und vielen Streichern) komponieren.

Mit der Erfindung des Klaviers konnte man jetzt auch leise und laut spielen.

Die wichtigsten Stilmerkmale der Klassik sind Natürlichkeit und Klarheit der Musik.

Diese Musikepoche gilt in der heutigen Bewertung als ein Höhepunkt der Musikgeschichte, da hier die bedeutendsten Musiker wie Wolfgang Amadeus Mozart gelebt haben.

 

Romantik:


Die Romantik als musikhistorische Epoche kann man auf die Zeit von 1820 – 1890 n. Chr. festlegen.

Da aufgrund der politischen Umwälzungen (Französische Revolution) viele Adelige keine Macht und kein Geld mehr haben, verlieren viele Musiker ihre Arbeit. 

Wohlhabende Bürger unterstützen jetzt die Komponisten, man trifft sich jetzt in deren Villen (“Hausmusik”).

Das Klavier ist das Modeinstrument der Zeit, deshalb schreiben Komponisten wie Frédéric Chopin viel Musik für dieses Instrument. 

Musikverlage entstehen, wo Komponisten mit dem Verkauf von Noten Geld verdienen können.

Die Hinwendung zur Natur (Wald, Gewässer etc.) wird das zentrale Element der romantischen Musik.

Beispiele dafür sind das “Forellenquintett” von Franz Schubert und “Die Moldau” vom Komponisten Smetana, der mit dem Werk den Verlauf des Flusses nachzeichnet.

Die Musik ist jetzt leidenschaftlich, emotional und heroisch z.B. der Freischütz von Carl Maria von Weber.

Weitere bekannte Vertreter sind Anton Bruckner, Robert Schuhmann und Gustav Mahler.

 

Moderne:


Den Komponisten der Moderne war es wichtig, mit den Formen und Traditionen der bisherigen Musikstile zu brechen, alles anders zu machen.

Dies wurde durch revolutionäre technische Erfindungen ermöglicht wie z.B. elektronische Musikinstrumente.

Hinsichtlich der Tonalität treten anstelle der bisherigen Dur- und Molltonarten bewusste Dissonanzen und Kontraste.

Bekannte Komponisten dieser Epoche sind z.B. Claude Debussy und Igor Strawinsky. 

Die wesentliche Entwicklung ist aber in der ständigen zeitlichen und überall örtlichen Verfügbarkeit von Musik zu sehen. 

Durch die einfache Reproduzierbarkeit und zahlreiche Vervielfältigungsmöglichkeiten sind die Kosten für den Musikkonsumenten minimal geworden und damit ist Musik jetzt für jeden verfügbar. 

Der Jazz (ab ca. 1890), dessen wichtigste Merkmal die Improvisation darstellt und die Popmusik (ab ca. 1950) mit ihrem Mainstreamcharakter veränderten die Hörgewohnheiten maßgeblich.