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Inflation Ursachen und Gegenmaßnahmen

Inflation Überblick:


Unter einer Inflation versteht man einen allgemeinen unanhaltenden Anstieg des Preisniveaus für Güter und Dienstleistungen (Teuerung), was mit einer gleichzeitigen Minderung der Kaufkraft des Geldes einhergeht.

 

Inflation

 

Merkmale:


In anderen Worten erhält man für den gleichen Geldbetrag weniger Güter und Dienstleistungen (Geldwertverlust). 

Dieser Geldwertverlust betrifft nicht nur aktuelle Käufe sondern auch Sparguthaben (wenn die aktuellen Guthabenzinsen niedriger sind als die Inflationsrate).

Für die Zurückzahlung von fixverzinslichen Krediten ist hingegen eine hohe Inflation günstig, weil die Schulden im Verhältnis zum realen Geldwert abnehmen. 

Zudem spielt das Verhältnis von der im Umlauf befindlichen Geldmenge und dem tatsächlichen Angebot an Waren und Dienstleistungen eine wichtige Rolle.

Steigt die Geldmenge schneller an als die Produktion, ist dies eine weitere Ursache für Inflation. 

 

Inflationsraten im Vergleich:


Inflationsraten

Beim Vergleich der langfristigen Inflationsraten seit 1952 zeigt eine deutliche Divergenz z.B. den USA und Deutschland.

 

Arten von Inflation:


Wir unterscheiden folgende Arten von Inflation: 

a) Leichte Inflation:

Von einer leichten Inflation spricht man, wenn der Wertverlust bis ca. 5% im Jahr beträgt.

Dies liegt einerseits deutlich über der 2% Marke, die Zentralbanken als maximalen Zielwert definiert haben und verlangt zudem für Investitionen eine Liquiditätsprämie, die deutlich über der Inflationsrate liegt. 

 

b) Schwere Inflation:

Von einer schweren Inflation spricht man ab 5% Wertverlust im Jahr.

Hier verliert das Geld seine Wertmaßstabsfunktion und Wertaufbewahrungsfunktion ein und durch andere Güter z.B. Immobilien, Aktien, etc. ersetzt wird.

Das Vertrauen in die Währung ist dadurch erschüttert.

Anleger tauschen diese in Ersatzwährungen z.B. Dollar um flüchten in wertstabile Sachwerte oder Gold. Beispiel hierfür ist die Türkei mit einer Inflationsrate von ca. 15 – 20%. 

 

c) Hyperinflation:

Von einer Hyperinflation spricht man, wenn die monatlichen Wertverluste über 50% liegen: z.B. Venezuela.

Hyperinflationen haben heftige politische und gesellschaftliche Verwerfungen zur Folge und führen meistens zu einer Währungsreform.  

 

Messung mittels Verbraucherpreisindex:


Beim Verbraucherpreisindex (VPI) handelt es sich um einen Warenkorb mit ca. 700 Produkten, der für einen durchschnittlichen Haushalt (in Österreich 2,22 Personen) die Lebenshaltungskosten im Vergleich zum Vormonat und zum Vorjahr auf Prozentbasis ermittelt.

Unter Lebenshaltungskosten werden alle relevanten Kosten wie z.B. Nahrungsmittel, Bekleidung, Wohnung, Einrichtungsgegenstände, Hotel, Nachrichtenübermittlung, Verkehr herangezogen. 

In Österreich erfolgt alle 5 Jahre eine Anpassung und Neugewichtung des Warenkorbs, um geändertes Konsumverhalten zu berücksichtigen. 

 

Hedonische Preisbereinigung:


Seit 2002 wird in vielen Staaten die “Hedonische Preisbereinigung” insbesondere bei IT-Produkte verwendet.

Hier werden Qualitätssteigerungen bei Produkten berücksichtigt, was z.B. insbesondere bei Smartphones Sinn macht, die mittlerweile die Funktionen vieler Geräte beinhalten. 

Die Kernrate der Inflation schließt in ihren Berechnungen die Preise für den Energiesektor (z.B. Benzin) und Lebensmittel (z.B. Gemüse) aus.

Der Ausschluss erfolgt aufgrund der teilweise starken Schwankungen, die nicht in der zu untersuchenden Volkswirtschaft begründet sind.  

 

Aufgabe der Zentralbanken:


Eine Zentralbank ist eine öffentliche Institution, die für die Währung eines Landes oder einer Gruppe von Ländern zuständig ist.

Die Hauptaufgabe einer Zentralbank besteht darin, die im Umlauf befindliche Geldmenge zu kontrollieren. 

Das Hauptziel vieler Zentralbanken ist Preisstabilität.

Preisstabilität ist ein wichtiger Faktor für eine funktionierende Wirtschaft, sowohl für Konsumenten als auch für zukünftige Investitionen. 

Ein leichter Anstieg der Inflation ist sogar erwünscht, weil eine Deflation in ihrer wirtschaftlichen Auswirkungen weitaus schlimmer wäre. 

Als Kenngröße strebt die Europäische Zentralbank an, die Inflationsrate unterhalb von 2% zu halten. 

Für eine Zentralbank ist es deshalb ein vorrangiges Ziel, einen zu starken Anstieg der Inflation mit Zinserhöhungen entgegen zu wirken.

Damit werden Kredite teurer und die im Umlauf befindliche Geldmenge sinkt.

Dabei muss die Zentralbank aber aufpassen, dass die Wirtschaft eines Landes aufgrund von massiven Zinserhöhungen nicht eine zu “harte Landung” hinlegt.

Deshalb fallen die Zinserhöhungsschritte meist sehr moderat aus z.B. 0,25%.  

 

PDF-Übungsblätter:


Inflation Übungsblatt 1

Inflation Übungsblatt 2