Definition: Geldwert
Unter dem Begriff Geldwert (monetary value) versteht man das Austauschverhältnis zwischen Geld einerseits und Gütern und Dienstleistungen andererseits.
Anders formuliert bezeichnet der Geldwert (auch Kaufkraft genannt) die Menge an Gütern oder Dienstleistungen, die für eine Geldeinheit gekauft werden kann.
Die Menge an Gütern, die durch eine Geldeinheit erworben werden kann, hängt von jeweiligen Marktpreis des Wirtschaftsgutes ab.
Verhältnis Geldwert und Preisniveau:
Zwischen Geldwert und Preisniveau besteht eine reziproke Beziehung.
Bei steigendem Preisniveau sinkt der Geldwert.
Umgekehrt steigt der Geldwert, wenn die Preise sinken.
Formel: Gw = 1 / P oder (P-1)
Erklärung:
Gw = Geldwert
P = Preisindex
Erhöht sich der Preisindex um 5 % (von 100 auf 105), so sinkt der Geldwert auf 95,2% (1,05-1)
Zusammenhang mit Inflation/Deflation:
Es besteht ein expliziter Zusammenhang von Inflation und Deflation einerseits und dem Geldwert andererseits.
Nimmt der Geldwert im Sinne der Kaufkraft ab, so liegt eine Inflation (Geldentwertung) vor.
Man erhält für den gleichen Geldwert weniger Güter oder Dienstleistungen.
Nimmt der Geldwert im Sinne der Kaufkraft zu, so liegt eine Deflation vor.
Man erhält für den gleichen Geldwert mehr Güter oder Dienstleistungen.
Zudem besteht ein Zusammenhang zwischen Geldmenge und Geldwert.
Arten:
Wir unterscheiden zwei Arten des Geldwertes:
a) innerer Geldwert
Unter dem inneren Geldwert, auch Binnenwert genannt, versteht man den Wert des Geldes, der durch Berechnung im inländischen Preisindex ermittelt wird.
b) äußerer Geldwert
Unter dem äußeren Geldwert versteht man den Devisenkurs des Landes, welcher in Relation zum Preisniveau im Ausland ermittelt wird.
Stimmen der innere und der äußere Geldwert überein, spricht man von einer Kaufkraftparität.
Bei Ungleichgewichten zwischen zwei Fremdwährungen sind Aufwertungen oder Abwertungen der Währungen notwendig um die Parität wiederherzustellen.