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Die Konjunktur

Definition: Konjunktur


Mit dem Begriff “Konjunktur” werden die Schwankungen der Kapazitätsauslastung (Zyklen) einer Volkswirtschaft bezeichnet.

 

Konjunktur

 

Merkmale:


Die dabei zu berücksichtigenden ökonomischen Größen sind Produktion, Beschäftigungsgrad und die Preisentwicklung. 

Messgrößen für die Konjunkturentwicklung sind das Wirtschaftswachstum und das Bruttoinlandsprodukt (BIP).

Die jeweilige Notenbank eines Landes versucht die Konjunktur mit Zinsentscheidungen zu beeinflussen (Konjunkturpolitik).

Mit Zinssenkungen soll die Nachfrage einer Volkswirtschaft angekurbelt werden, mit Zinserhöhungen ein zu schnelles Wachstum, das Inflation bedingt, gebremst werden. 

 

Konjunkturzyklen Dauer:


a) Saisonale Schwankungen (ca. 3 Monate): 

Diese sind jahreszeitlich bedingt und meist vom Wetter abhängig z.B. Fremdenverkehr, Baubranche

 

b) Konjunkturelle Schwankungen (ca. 4 Jahre):

Sie entstehen durch Ungleichgewichte zwischen Nachfrage und Angebot und ihre Folgen sollten durch eine sinnvolle Konjunkturpolitik ausgeglichen werden. 

 

c)  Strukturelle Schwankungen (ca. 20 – 40 Jahre):

Diese betreffen tiefgreifende Veränderungen in Wirtschaftssektoren. z.B. Verwendung erneuerbarer Energien anstatt fossiler Brennstoffe

 

Unterscheidung Konjunkturzyklen: 


Wir können hinsichtlich der Kapazitätsauslastung folgende Konjunkturzyklen unterscheiden:

Konjunkturzyklen

 

1. Aufschwungphasen (Expansion)

2. Hochkonjunktur (Boom)

3. Abschwungphasen (Rezession)

4. Tiefphasen (Depression) 

 

Expansive Phase (Aufschwung):


Befindet sich die Wirtschaft eines Landes in einer expansiven Phase, so ist dies an folgenden wirtschaftlichen Indikatoren ersichtlich:

– steigende Auftragsbestände/Produktion

– geringe Preissteigerungen

– sinkende Arbeitslosenquote

– niedrige Zinsen

– steigende Kapazitätsauslastung

– steigender privater Konsum

– optimistische Prognosen

 

Boom (Hochkonjunktur):


Befindet sich die Wirtschaft eines Landes in der Phase einer Hochkonjunktur, so ist dies an folgenden wirtschaftlichen Indikatoren ersichtlich:

– Kapazitäten einer Wirtschaft sind voll ausgelastet

– es herrscht Vollbeschäftigung 

– starke Lohnerhöhungen 

– Aktienmärkte steigen irrational hoch

– viele Neuemissionen am Aktienmarkt

– Preise und Zinsen steigen 

– viele neue Unternehmen werden gegründet

– die Dynamik des Wirtschaftswachstum lässt nach

 

Rezession (Abschwung):


Von einer Rezession spricht man, wenn eine Wirtschaft in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen im Vergleichen zu Vorquartalen nicht wächst oder sogar einen Rückgang zu verzeichnen hat. 

Wenn sich eine Wirtschaft im Zustand einer kontraktiven Phase befindet, so ist dies an folgenden wirtschaftlichen Indikatoren ersichtlich:

– Rückgang der Nachfrage

– pessimistische Prognosen

– überfüllte Lager

– Betriebe führen Kurzarbeit ein

– sinkende Investitionsbereitschaft

– Abbau von Überkapazitäten

– stark fallende Börsenkurse

– stagnierende oder sinkende Preise

– Entlassungen von Leiharbeitern 

– teilweise Stilllegungen von Produktionsanlagen

– nicht lebensfähige Unternehmen verschwinden vom Markt. 

 

Depression (Konjunkturtief):


Erholt sich eine Wirtschaft über einen längeren Zeitraum nicht von einer Rezession verwandelt sich diese in eine Depression.

Das bekannteste Beispiel dafür ist die Weltwirtschaftskrise (Great Depression) aus den 1920er Jahren. 

Dabei entsteht ein Teufelskreislauf aus einbrechendem Konsum, weniger Produktion, Entlassung von Arbeitskräften, die ihre Kredite nicht mehr zurückzahlen können, was den Konsum weiter schwächt.

Der Staat muss daher die Wirtschaft stützen, indem die Banken mit Geld versorgt werden und z.B. mit Infrastrukturprojekten Nachfrage erzeugt wird, um diesen Kreislauf an Deflation zu durchbrechen.

 

Tests:


Hochkonjunktur Merkmale Test

Konjunktur Aufschwung Test

Konjunktur Depression Test

Konjunktur Rezession Test

 

pdf-Blätter zum Ausdrucken:


Konjunktur Merkblatt

Konjunktur Übungsblatt